Der 38. und somit letzte Spieltag in der englischen Premier League verspricht höchste Spannung. Im Mittelpunkt steht dabei natürlich die Frage, wo die Meisterparty gefeiert wird. Bei Manchester City oder in Liverpool? Der Sonntag hat aber freilich noch mehr als ein Fernduell um den Titel zu bieten. Auch die Entscheidungen, wer als vierter Teilnehmer das Ticket zur Champions League löst, wer in welchem Europapokal antritt und wer gemeinsam mit Norwich und Watford den Gang in die Zweitklassigkeit antreten muss, fallen erst in der letzten Runde. Wir haben für Sie den Quotenvergleich zum großen Tag der Entscheidung in der Premier League.
City hat den Druck, die Reds die Zuversicht
„Wir müssen erstmal gegen die Wolves spielen. Das ist ja auch kein Kindergeburtstag“, erklärte Liverpool-Trainer Jürgen Klopp, dass seine Mannschaft zunächst einmal ihre eigene Aufgabe an diesem Wochenende lösen muss, bevor auf die Ergebnisse anderer Spiele geblickt werden darf. Vor der letzten Runde liegen die Reds an zweiter Stelle hinter Man City, das einen Punkt mehr auf dem Konto und zudem eine etwas bessere Tordifferenz hat (+72 vs. +66). Liverpool muss also zu Hause an der Anfield Road gegen die Wolverhampton Wanderers, aktuell Achter ohne Chance auf einen Sprung in die Europapokalränge, gewinnen.
„Die Chance ist da. Ich halte sie nicht für extrem groß“, meint Klopp, der rund um seinen Klub eine „unglaubliche Zuversicht und positive Stimmung“ wahrnimmt. Tatsächlich haben die Reds mit dem League Cup und dem FA Cup bereits zwei der vier möglichen Titel geholt. Am Wochenende könnte die Premier League folgen, am 28. Mai schließlich mit einem Finalsieg gegen Real Madrid die Champions League.
Spitzenreiter Manchester City verpasste am vorletzten Spieltag die Chance, den Sack praktisch zuzumachen. Die Citizens kamen bei West Ham nicht über einen Punkt hinaus und waren damit angesichts eines 0:2-Rückstands zur Pause zwar noch gut bedient, vergaben in der Schlussphase aber auch einen Elfmeter. Im letzten Spiel tritt Man City zu Hause gegen Aston Villa an. Beim Traditionsklub aus Birmingham sitzt mit Steven Gerrard eine Liverpool-Legende auf der Trainerbank, die mit den Reds alles gewann, nur nicht die Premier League. Dass ausgerechnet er mit Schützenhilfe zum Meistermacher werden würde, wäre geradezu kitschig.
Nord-Londoner Derby um die Königsklasse
Mit Man City, Liverpool und Chelsea stehen bereits drei englische Teilnehmer an der Champions League 2022/23 fest. Ticket Nummer vier geht in den Londoner Norden, soviel ist mal sicher. Vor dem letzten Spieltag liegt Tottenham Hotspur an vierter Stelle, zwei Punkte dahinter lauert Erzrivale Arsenal auf einen Patzer. Die Spurs treten auswärts bei Schlusslicht und Fixabsteiger Norwich City an. Arsenal empfängt den Everton FC, der eben erst den Klassenerhalt geschafft hat.
Der Tabellensechste Manchester United hat indes längst keine Chance mehr auf die Königsklasse und muss sogar um die Europa League Teilnehmen. Gewinnen die Red Devils bei Crystal Palace nicht, könnte West Ham United mit einem Sieg bei Brighton & Hove Albion vorbeiziehen. Man United bliebe in diesem Fall „nur“ die Conference League.
Duell am Abgrund
Auch das untere Ende der Premier League Tabelle bietet in der letzten Runde noch viel Brisanz. Dort liefern einander Burnley und Leeds United ein Fernduell gegen den Abstieg. Aktuell sind die Teams gleichauf, für die Clarets spricht die deutlich bessere Tordifferenz. Leeds muss somit bei Brentford mehr Punkte holen als Burnley zu Hause gegen Newcastle, um den Abstieg im berüchtigten zweiten Jahr abzuwenden.